|
Plädoyer für eine Nahost- Union
Im Gedenken an den Anschlag von Manchester, Beitrag vom 2. Juni 2017,
Anonymous.
Terrorismus der Steinzeit- Islamisten in Europa und die Flüchtlingswellen nach Europa verdeutlichen uns, dass die Kriege in Nahost besonders auch uns tangieren: Der Bürgerkrieg in Syrien, der israelisch- palästinensische Konflikt, der Krieg im Jemen, die politische Instabilität in Nordafrika, der türkisch- kurdische Konflikt, Afghanistan.
Schauen wir uns doch die gesamte Region von Nordafrika über die arabische Halbinsel bis nach Zentralasien genauer an. Wir zählen unzählige Konflikte, sich auflösende staatliche Strukturen, einen generellen Hang zu extremen politischen Richtungen und zu Autokratien. Weder waren US- geführte militärische Interventionen noch ambitionierte Rebellionen junger Menschen innerhalb der arabischen Länder besonders erfolgreich, wenn es um Demokratisierung und Stabilisierung der gesamten Region geht.
Wir haben den demokratischen Kleinstaat Israel mit seiner atomaren Bestückung, oder aber die andere Nuklearmacht der Region, Pakistan. Israel scheint von arabischen Feinden umzingelt, Pakistan ist eingekeilt zwischen den Atommächten Indien und Russland.
Der Iran wurde mit Sanktionen belegt weil er angeblich ebenfalls nach der Bombe strebe. Trotz Annäherung an den Westen droht unter Trump in Sachen Iran ein Rückfall in alte Freund-Feind- Schemen. Saudi Arabien möchte die Region dominieren, die Türkei strebt nach Bündnissen ostwärts. Allen diesen Staaten gemein ist ein großes Sicherheitsbedürfnis. Um dieses tatsächlich zu befriedigen, müssen sich die Nachbarländer zusammentun und die staatlichen Militärs in transnationale Bündnisse eingebunden werden.
In einem Zerfleischungskampf der Nationen bleiben alle diese Länder momentan jedoch abhängig von der Gunst außenstehender Großmächte.
In einer globalisierten Wirtschaftswelt kommen kleinere Staaten ohnehin ins Hintertreffen und werden von den USA, China, der EU politisch und wirtschaftlich überdominiert.
Es gibt einen Weg zu Frieden, Demokratie, Sicherheit nach außen und Prosperität. Eine nach dem groben Vorbild der Europäischen Union gestaltete "Orient- Union" mit souveränen Einzelstaaten.
Sunniten, Schiiten, Aleviten, Christen und Juden würden friedlich und in Eintracht zusammen leben, Werte und ein Stück Identität teilen. Demokratisierung sollte als Projekt begriffen werden, zu dem sich die Unionsstaaten gegenseitig verpflichten und motivieren. Wer das Ganze für verrückt hält, muss sich Europa während und kurz nach dem 2. Weltkrieg vergegenwärtigen. Der Wille zum Frieden erst schweißte Europa nach und nach zusammen.
Die aktuellen Großmächte sind vor allem an globaler Stabilität und Absatzmärkten interessiert. Man will das viele Erdöl in der Region auch in sicheren Händen wissen. Es liegt also im Interesse der politischen Schwergewichte, sich einer Orient- Union nicht entgegenzustellen.
Der Schlüsselkonflikt der Region: Der zwischen Israel und den arabischen Anreinerstaaten, muss vor allem auf psychologischer Ebene gelöst werden. Den Juden, die in Europa Jahrhunderte lang drangsaliert und getötet wurden, die den Holocaust überlebten, muss signalisiert werden: "Ihr seid hier willkommen." Juden wurden in der muslimischen Welt traditionell wertgeschätzt. Die Lage entschärfend wirkend wäre es, wenn israelischen Siedlern angeboten würde, sich in großen Flächenländern wie Australien anzusiedeln anstelle der völkerrechtlich umstrittenen Gebiete. Gott ist bekanntlich überall, nicht nur in und um Jerusalem.
Die Existenz von Feindbildern ist kein menschliches Grundbedürfnis. Oder wie Erich Kästner schon sagte: "Die Erde könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich." |
Flagge der Orient- Union, Gründung 2022.
Mitgliedsländer: Marokko, Algerien, Tunesien, Lybien,
Ägypten, Saudi Arabien, Jemen, Oman, Vereinigte arabische Emirate,
Qatar, Bahrain, Kuwait, Irak, Jordanien, Israel, Libanon, Syrien,
Türkei, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Iran, Afghanistan,
Pakistan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan (28
Länder => 28 Sterne).
Erdoğan kippt die türkische
Demokratie wie in Star Wars
Zum
Referendum in der Türkei im April 2017, Beitrag vom 10. Februar
2017, Anonymous.
|
Kanzler
Palpatine (Foto links) zettelt in Star Wars einen Krieg zwischen der galaktischen
Republik und den Separatisten an. In der Folge dieses Krieges mutiert Palpatine
über Sondervollmachten zum Diktator eines faschistoiden Reiches.
Emmanuel
Goldstein ist eine für die regierende Partei notwendige Hassfigur im
totalitären System von George Orwells "1984". Vorbild für diese Buchfigur ist übrigens der
russische Kommunist Trotzkij, der unter Stalin zu einem Feindbild und
Verräter erklärt wurde.
Wagen wir nun eine Brücke zur heutigen
Realität mit ihren deutlichen Parallelen zur Fiktion. |
Offensichtlich hat
Recep Tayyip Erdoğan ein Interesse an
aufflammenden militärischen Konflikten: Laxe Grenzkontrollen und geheime
Waffenlieferungen halfen dem IS. Der Dialog mit den Kurden wurde aufgekündigt.
Aus Terror-Anschlägen, die folgten, schlägt Erdoğan politisches Kapital.
Die Türkei hat heute auch faschistoide Züge:
Laut Amnesty¹ sind rund ein Drittel aller verhafteten Journalisten/
Journalistinnen weltweit in der Türkei inhaftiert.
Seit dem Ausnahmezustand, verhängt im Juli
2016, verlängert im Januar 2017 um weitere drei Monate, kommt es in der
Türkei zu massiven Menschenrechts-verletzungen.
Anstelle die Bevölkerung nach den
Terrorattentaten zu beruhigen, verbreiten die Behörden noch mehr Angst,
indem die eigene Meinung nicht mehr frei geäußert werden darf.
Der Prediger Gülen erfüllt dabei die Rolle von
George Orwells "Emmanuel Goldstein". Erdoğan schürt
Konflikte mit den Kurden und der Gülen-Bewegung, da er kein Interesse an Frieden hat
und Uniformität anstrebt, die nur bei einem äußeren Feind aufrecht erhalten bleibt
. |
|
|
Das türkische Parlament hat bereits am
20.Januar der Verfassungsänderung zugestimmt und sich selbst entmachtet.
Das Volk soll nun in einem Referendum die Diktatur in der Türkei
legitimieren.
Wie ist der Ausgang zu erwarten, in einem Land
in dem rund 90 Prozent aller Medien nur AKP- nahe Nachrichten bringen? ²
Faschistoide Systeme sind zum Scheitern
verurteilt: Die großen Diktaturen sind mit dem 2. Weltkrieg bzw. mit dem
Ende der UdSSR
untergegangen.
Der Nachteil ist systemimmanent: Das
Staatsoberhaupt mit absoluter Macht kann unendlich viele Fehler begehen,
ohne es rechtzeitig zu bemerken, irgendwann verkennt es die Realitäten.
Wenn niemand mehr auf Augenhöhe mit dem
Autokraten reden kann, ist dieser häufig isoliert, und damit auch
isoliert für Informationen. |
|
|